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Sierra Nevada: Skifahren, wo andere Baden gehen

Unweit östlich Granadas erstreckt sich die Gebirgskette der Sierra Nevada, mit den höchsten Gebirgsgipfeln der iberischen Halbinsel, die von November bis Juni mit Schnee überzogen sind und zum beliebten Wintersportgebiet wurden. Ein überaus faszinierender Anblick ist dieser Gebirgszug nicht nur wegen seiner Höhe, sondern vielmehr, weil dies mit der heißeste Landesteil Spaniens ist und während man in Granada schon fast in der Hitze verglüht, liegt hier immer noch Schnee auf den Gipfeln.

Die Gipfel „Cerro de Mulhacén“ und „Pico de Veleta“

Das Gebiet rund um die beiden höchsten Gipfel Cerro de Mulhacén und Pico de Veleta wurde Ende 1998 zum Nationalpark erklärt, doch zugänglich sind die beiden über 3.400 Meter hohen Gipfel immer noch. So ist einer der spannendsten Ausflüge, die man von Granada aus unternehmen kann, sicherlich die Fahrt hinauf zum Pico de Veleta, die sogar mit dem Bus möglich ist. Dabei wird man in die faszinierende Bergwelt über die höchste Bergstraße Europas entführt. Sie reicht bis auf 3.392 Meter hinauf und führt von der sengenden Hitze der Vega um Granada hinauf in die eisigen Höhen des südlichsten und fast immer schneebedeckten Skigebiets Europas.

Dabei ist es bei der Auffahrt spannend zu beobachten, wie die grüne Landschaft langsam in Olivenhaine, spärlichen Baumbewuchs, und schließlich baumlose Schneelandschaft übergeht, während man den Berg auf der Straße mit circa 12 % Steigung in vielen Serpentinen erklimmt. Auf circa 2.000 Metern Höhe und nach gut 30 Kilometern Fahrt erreicht man den Skiort Solynieve, eine reine Touristensiedlung, in der nur während der Skisaison rege Betriebsamkeit herrscht. Im Sommer ist hier meist alles ausgestorben.

Idyllische Gebirgssee „Laguna de las Yeguas“ in Sierra Nevada

Auf gut 2.970 Metern Höhe über dem Meeresspiegel liegt inmitten der kahlen Berglandschaft ein wunderschöner Gebirgssee, der Laguna de las Yeguas, inklusive einer Schutzhütte. Nur rund fünf Kilometer weiter der Straße folgend endet diese auf 3.392 Metern Höhe, von wo aus man einen himmlischen Ausblick vom Berg über die weite Landschaft der Vega genießt. Doch wer nicht schwindelfrei ist, sollte diesen Blick lieber nicht wagen. Von diesem Punkt aus kann man sich entweder zu Fuß oder mit dem Mountainbike noch weiter nach oben wagen, der Weg ist allerdings nicht asphaltiert und nur für wirklich erfahrene Wanderer zu empfehlen.

Sierra Nevada: wilde Berglandschaft „Las Alpujarras“

Am Südhang nennt man die wilde Berglandschaft der Sierra Nevada „Las Alpujarras“, wo die Morisken nach dem Fall Granadas noch bis zu ihrer endgültigen Vertreibung im 17. Jahrhundert weiter lebten. Von dieser arabischen Vergangenheit stammen die malerischen Bergdörfer und die kunstvoll angelegten Terrassen und Bewässerungsanlagen zum Ackerbau in dieser eigentlich eher unwohnlichen Gegend. Noch weiter gen Osten gehend wird das Land immer karger und der Besucher erreicht schließlich die Wüste von Almería, die einzige echte Wüste Europas, in die man sich aber besser nicht ohne Führung wagen sollte.